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Aluminium

Aluminium und Aluminiumsalze: Der feine Unterschied

Aluminium ist ein Leichtmetall und das dritthäufigste Element der Erde. In der Natur kommt es fast ausschließlich gebunden vor, zum Beispiel in Tonerde, Granit oder dem Edelstein Saphir. Bei diesen Formen besteht keine Gefahr, dass Aluminium abgespalten wird – auch nicht bei der Verwendung in Naturkosmetik, wo Aluminiumoxid in Pulverform bei Make-up oder Sonnenschutz (als Ummantelung von Titandioxid) häufig verwendet wird. Im Gegensatz dazu stehen die löslichen Aluminiumsalze in der Kritik.

Beim Blick in die INCI eines Produktes lassen sich Rohstoffe, die Aluminium enthalten, einfach enttarnen: Aluminium oder Aluminum sind häufig Wortbestandteil bei Zusammensetzungen. Wird Aluminium als kosmetischer Farbstoff verwendet, verbirgt er sich hinter dem Kürzel CI 77000.

Aluminiumsalze in Antitranspirantien

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt die Wirkung von Aluminiumsalzen wie folgt: "Aluminiumverbindungen werden aufgrund ihrer schweißhemmenden Wirkung in Antitranspirantien eingesetzt. Diese schweißhemmende Wirkung entsteht, da sich die Hautporen durch Aluminium zusammenziehen. Zudem bildet sich ein gelartiger Aluminium-Protein-Komplex, der temporär die Ausführgänge der Schweißkanäle blockiert."

Manchmal verschließen aluminiumsalzhaltige Antitranspirantien, insbesondere mit Aluminiumchlorhydrat, die Poren so intensiv, dass sich der Schweiß in den Drüsen staut und es zu Juckreiz und Entzündungen kommt en kann. Wird ein solches Produkt direkt nach dem Rasieren der Achseln benutzt, ist die Gefahr enorm. Denn dabei entstehen mikrofeine Risse in der Haut, durch die der Wirkstoff tief eindringen kann. Mehrere Studien deuten zudem auf einen Zusammenhang zwischen Aluminiumsalzen und der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer hin.

Sonderform Alaun

Auch Aluminium-Kalium-Sulfat oder Alaun gehört zu den Aluminiumsalzen. Das Mineral wirkt jedoch hauptsächlich an der Hautoberfläche, indem es eine Schicht bildet, die die Schweißbildung reduziert. Gleichzeitig bewirkt es eine Zersetzung des Schweißes und damit eine Reduzierung der geruchsbildenden Keime. Alaun hemmt nicht die normale Funktion der Schweißdrüsen. Produkte, die das Salz einsetzen, gehören damit in eine Zwischenkategorie zwischen Deodorant und Antitranspirant.

Alternative Naturdeodorant

Es geht auch ganz ohne: Naturkosmetik Deos, zum Beispiel mit ätherischem Salbei-, Nelken-, Thymian- oder Ingweröl, bekämpfen vor allem die Bildung sogenannter Müffelbakterien und überdecken unangenehme Gerüche mit sanften Düften. Es gibt Varianten mit und ohne Alkohol, als Spray, Stick oder Roll-on.

PEGs

Polyethylenglykole – kurz PEGs – sind chemische Molekül-Verbindungen, die in konventioneller Kosmetik sehr häufig als Waschsubstanz, Rückfetter, Emulgator, Konsistenzgeber oder Feuchthaltemittel fungieren. Der bekannteste Vertreter ist das höchst umstrittene Tensid Sodium Laureth Sulfate, das in fast allen herkömmlichen Duschgels, Shampoos und Flüssigseifen zum Einsatz kommt.

Beliebt und berüchtigt

Man findet PEGs nahezu überall in konventionellen Beauty-Produkten, da sie günstig sind und synthetisch für den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden können. Allgemein gilt: Ein aggressives chemisches Reaktionsverfahren namens „Ethoxylierung“ sorgt dafür, dass PEGs in Kosmetik dazu genutzt werden können, Fett und Feuchtigkeit miteinander zu verbinden. Dieses Verfahren ist jedoch schwer zu steuern, weshalb immer wieder unberechenbare Nebenwirkungen entstehen können. Außerdem reagieren PEGs mit dem Fett und der Feuchtigkeit der Haut, sodass deren natürliche Barriere angegriffen und durchlässiger werden kann. Das wiederum sorgt dafür, dass schädliche Substanzen leichter durch die Haut in den Körper eindringen können. Dazu gehören auch weitere bedenkliche Inhaltsstoffe konventioneller Kosmetik, wie zum Beispiel chemische Konservierungsstoffe. Und zudem kann auch der schützende Talgfilm der Haut gestört werden.

Beliebt und geliebt

In der Naturkosmetik sind PEGs aufgrund ihrer Nebenwirkungen, ebenso wie weitere ethoxylierte Rohstoffe nicht zugelassen. Eine von vielen unbedenklichen Alternativen ist zum Beispiel der Einsatz verschiedener Pflanzenzucker und Fettsäuren, die mindestens genauso gut wirken – und zwar ganz ohne Risiken.